Radieschen Anzucht und Aussaat
Radieschen gehören zu den Kreuzblütengewächsen, wie auch Rettich und die Kohlarten. Auch wenn die eigentliche Herkunft der Pflanze nicht bekannt ist, wissen wir, dass schon im alten Ägypten das Radieschen angebaut wurde. Ab dem 16. Jahrhundert fand es Einzug in europäische Länder und ist seitdem eine wichtige Kulturpflanze des Gemüsegartens.
Radieschen sind ein einjähriges Gemüse. Die Knollen entwickeln sich entweder nur aus dem Hypokotyl und sind dann rund bzw. plattrund. Oder sie entwickeln sich sowohl aus dem Hypokotyl als auch der Wurzel und werden dann länglich, sodass sie eine rübenartige, langovale oder zylindrische Form annehmen.
Die Farben der Knollen reichen von Violett über Rot und Rosa bis hin zur Zweifarbigkeit, hier etwa in Kombination von Weiß und Rosa oder Weiß und Gelb. Trotz dieser Formen- und Farbenvielfalt findet man auf Wochenmärkten und im Supermarkt meistens die kleinen, runden, leuchtend roten Radieschen Sorten.
Aussaat und Keimung
Radieschensamen sollten ca. 0,5 bis 1 cm tief in den Boden gesät werden. Eine zu tiefe Aussaat kann zu länglichen Knollen führen. Die Aussaat kann bei Sommerkultur mit ca. 250 Korn/m² relativ dicht erfolgen. Im Winter sollte man maximal 200 Korn/m² aussäen. Der Reihenabstand sollte je nach Sorte 6 bis 8 cm und innerhalb der Reihen 3 bis 5 cm betragen.
Damit die Radieschensamen keimen, benötigen sie eine Temperatur zwischen 12 und 15 °C. Diese Temperatur sollte dann bis zu 2 Wochen möglichst konstant sein. Anschließend kann sie auf 8 bis 10 °C fallen. Eine Abdeckung mit einem Vlies während der Keimphase ist für ein gleichmäßigeres Auflaufen der Samen förderlich.
Pflegetipps für den Wachstums- und Reifeprozess
- Im Winter unter Glas oder Folie sollten zu hohe Temperaturen vermieden werden, da sich die Knollen unter dieser Bedingung zu sehr strecken.
- Radieschen können „pelzig“ werden. Ursache dafür ist, dass Holzzellen absterben und sich anschließend luftgefüllte Hohlräume bilden. Zur Vorbeugung sollten Hitze, Wassermangel und eine zu späte Ernte vermieden werden.
- Im Frühjahr kann man die ersten Sätze im Freiland mit einem Vlies oder einer Folie abdecken. Diese sollten aber nicht zu lange auf den Pflanzen verbleiben, da sonst das Laub weich und lang wird.
- Eine Bewässerung sollte nur in kleinen Gaben erfolgen.
- Zu tiefe Temperaturen können die Radieschen zum Platzen bringen oder zu ungleichmäßigen Knollen führen. Zu hohe Temperaturen in entscheidenden Phasen des Wachstums haben wiederum zur Folge, dass die Knollenbildung ausbleibt und sich nur Laub bildet.
- Eine Düngung ist nicht nötig.
- Radieschen sollten nicht nach anderen Kreuzblütlern angebaut werden, damit sich Krankheitserreger nicht dauerhaft im Boden festsetzen können.
- Wichtig ist es, die angebauten Radieschen regelmäßig auf Falschen Mehltau, Erdflöhe und Kohlfliegen zu prüfen, da diese Schaderreger und Schädlinge zum echten Problem werden können. Gegen Kohlfliegen helfen Kulturschutznetze gut.
Ernte und Lagerung
Radieschen können kontinuierlich geerntet werden. Für die Lagerung sollten die Radieschen möglichst frei von Schadstellen und gewaschen sein. Mit Laub sind Radieschen etwa 8 Tage lagerbar. Ohne Laub und in luftdichten Behältern sind auch 2 bis 3 Wochen kein Problem.